Übers Loslassen | Erzählbar Blog

  • Aktuelles aus der Social Media-Welt
  • Artikel zu Kommunikationsthemen
  • Marketing für Künstler
  • Literaturempfehlungen

Einmal im Monat in Ihre Inbox!

Wie man das Ende von Ideen und Projekten akzeptieren lernt. Und was man daraus mitnehmen kann.

Die Entscheidung, Dinge zu verwerfen, trifft man Tag für Tag im Kleinen. Prioritäten verschieben sich, es ergeben sich neue Möglichkeiten, andere Aufgaben rücken in den Fokus. Aber was passiert, wenn man etwas Großes loslassen muss?

Der Anfang ist geschafft, die ersten Durststrecken überwunden und dennoch: Plötzlich erreicht man einen Punkt, an dem es nicht mehr weitergeht. Der persönliche Einsatz ist höher als das, was an Ergebnis zu erwarten ist. Auf einmal steht vor einem der Moment, dem man niemals ins Auge sehen wollte: Das Ende. Das Ende einer Idee. Oder einer Zusammenarbeit. Oder einer Ausrichtung.

Es ist nicht nur der Geist unserer Zeit, Investitionen mit Output und Nutzen gleichzusetzen. Als Selbständiger die Balance zu finden, Zeit, Geld und Energie so zu investieren, dass das Unternehmen gesund wachsen kann, ist eine Herausforderung für sich. Wenn jeder persönliche Einsatz – von der Dienstleistung, dem Produkt bis zur Selbstvermarktungs-Kampagne – mit größtmöglichem Nutzen aufgerechnet werden muss, ist es notwendig, Strategien und Wege im Einklang mit den Geschäftszielen zu finden. Nicht jedes Engagement wird mit barem Geld entlohnt, manche Projekte zahlen unprognostizierbar, aber nachhaltig in die Zukunft des Unternehmens ein. Und manchmal fährt man leere Kilometer.

Erkennen
Sobald das Bauchgefühl meldet, dass etwas nicht in Ordnung ist, sollte man sich ein paar ehrliche Minuten gönnen: Was hemmt? Wo hakt es? Wo geht es nicht weiter?
Man sollte aus dem Hamsterrad heraussteigen und evaluieren: Wie viel habe ich bereits investiert? Wie sind die Prognosen? Erheben Sie den Status quo. Notieren Sie alle Schwächen, alle Stärken. In diesem Moment gibt es kein richtiges und kein falsches Vorgehen: Man hält für sich fest, was man seit der letzten Bestandsaufnahme dazugelernt hat, was sich seither entwickelt (oder nicht entwickelt) hat. Und man vergleicht mit den bisherigen Zielen.

An den Schrauben drehen
Heben Sie hervor, was es wert macht, an der Idee oder dem Projekt weiterzuarbeiten. Was macht daran so zufrieden? Was wiegt die mögliche finanzielle Unsicherheit auf? Ist das Potential der Idee weiterhin vorhanden? Finden Sie den Fehler, der das Projekt zum Stocken gebracht hat – vielleicht reicht es auch, an der einen oder anderen Schraube zu drehen. „When you unveil that fundamental intuition to be wrong, you actually find an entire pasture of green grass.”

Loslassen
Aber manche Dinge lassen sich nicht retten. Manchmal ist die Zeit auch einfach noch nicht reif für eine Idee oder ein Produkt. Oder geänderte Lebensumstände, ein Finanzierungsloch oder ein Recherchefehler führen irgendwann an ein Dead End, an den Punkt, eine Kooperation zu beenden, eine Produktidee zu verwerfen, einen Geschäftszweig zu schließen. In jedem Fall ist es notwendig, einen Abschluss zu finden, das Projekt Geschichte werden zu lassen, um im Hinterkopf neuen Freiraum zu schaffen. Erst wenn sich eine Tür schließt, kann sich die nächste öffnen.

Lernen
Man kann aus jeder Niederlage etwas mitnehmen – und sei es nur das Wissen, was man beim nächsten Mal vermeiden wird. Deshalb zahlt es sich beim Abschließen noch einmal aus, Resümee zu ziehen: Was hätte anders laufen müssen? Was hat man selbst falsch gemacht? Was kann man ins nächste Projekt mitnehmen? Wo muss Know how ergänzt werden?

Danach gilt nur mehr: Wunden lecken, aufstehen und weitergehen. Das nächste Abenteuer wartet schon.